Tische, Stühle und Bänke

Das Holzwerken war großartig. Es entstanden zwei Eichenbohlentische und drei afrikanische Entspannungsstühle – ebenfalls Eichei. Zu lernen war das Sägen mit der Kettensäge (klar), aber auch das Fläche-raspeln und Schlitzschneiden mit dem selben Werkzeug. Risse und Unebenheiten im Holz konnten mit Stechbeitel und Schleifer ausgeglichen bzw. geformt werden.

Parallel zu diesem Handwerk ging der Nachbar – erst mit der Scheibenegge, dann mit dem Grubber ins Feld und fand unzählige Felssteine. Wir stellten nun nicht die Frage: Wo kommen die her – denn wir wissen die Antwort. Aber Manfred Ade hatte uns vor einiger Zeit auf zwei vorzeitige Erklärungen hingewiesen, die in diesen Regionen, wo weit und breit keine Felsen, Berge oder Gebirge zu finden sind für das ständige Auftauchen der Steine gefunden worden waren: Die einfachen, handlichen Feldststeine – vielleicht auch alle – wuchsen schlicht im fruchtbaren Untergrund der Böden. Da war etwas sehr fruchtbar – man wusste nur nicht was. Die ganz großen Findlinge, die sich selbst mit Manneskraft nicht bewegen ließen, die, ja die waren das Resultat jener einzigartigen Tätigkeit von Riesen, von denen einige Männer in Weltpolitik und Medien grad laut räsonieren: dem Krieg spielen. (Wobei sicher nicht betont werden muss, dass heute das Spielen nur die betrifft, die nicht in einem Panzerwagen sitzen müssen und die nicht grad an einem Ort stehen, an dem sich eine Drohne nieder lassen möchte.)

Ihr stutzt mit Recht – die Geschichte mit den Steine-werfenden Riesen erzählten wir schon einmal – nur aus einer anderen Perspektive.

Auf diesem frisch bearbeiteten Feld wird das nächste Stück Baumschule entstehen, der Grund für das hübsche Gewächshaus sein und Kartoffeln und Kürbisse Unterkommen haben.

Und was gab es zu Essen? Auf offenem Feuer gebratene Auberginen – das gibt den Geschmack nach Rauch, deren weich gedünstetes Fleisch herausgelöst, mit fein gehackten Zwiebeln und Öl und Salz verfeinert wurde. So macht man das in Rumänien. In Griechenland fügt man noch Knoblauch (feingehackt) und Sesam hinzu. Und diese Vorspeise korrespondierte mit einer Suppe aus Kartoffeln (Linda) und Kürbis (Olympus), deren geschmackliche Prägung aber Gänseklein übernahm. Dazu gab es Birnenschnaps – und man erinnerte sich an Franz Josef Degenhardts Lied „Kommt an den Tisch unter Pflaumenbäumen“.

Das könnte ja einer von uns aufgreifen und die Einladung aussprechen – denn Pflaumenbäume haben wir. Und ne Schapsbrennerei läßt sich finden.

Was noch? Vor Ostern waren die Stare da, Ostern der rote Milan und jetzt das erste Schwalbenpärchen. Durchreisende Kranische stehen zu hunderten rum (fehlt wohl ein Visum).

Eine Bestandsaufnahme von Handwerkzeug zeigte uns ein furchtbares Gesicht: Es gibt zwar Kneifzange, Rohrpumpenzange, Schraubzwingen.. aber nur, weil das dran steht. Mit ihnen kann man nicht kneifen, keine Rohre pumpen und keine Schraube zum schrauben zwingen. Sollte jemand Opas Werkstatt geerbt haben und nichts mit anfangen können… Ihr wisst schon.

Ach so: Habt ihr nicht auch Fischernetze oder andere Netzwerke im Keller? Wir suchen so etwas, um das Stroh, welches wir in der Halle zur Wärmedämmung stappeln, an der Wand fest zu halten.

Über Eduardo Galeano und Günter Grass denken wir in der nächsten Runde nach.

Viele Grüße
Martina und Joachim