Carlo Petrini ist der Italiener, der mit “ Buono, pulito e giusto – gut, sauber und fair“ die Küche des „guten Lebens“ beschrieben hat. Slow Food nennt sich die internationale Bewegung mit einem regionalen Blick auf Nahrungsmitteln, Kulturen der Zubereitung, des Anrichtens und Feierns. Im September, am 19.9., beginnen wir unser kulinarisches Kino! Und das Holz-Atelier ist aus gastronomischer Sicht die Generalprobe „vom Janzen“. Es gibt also Holz „an Regionalem“.
Die „Gottes-Gärtner“ sind Guerilla-Gärtner – in Nordamerika wurden verschiedentlich welche gesehen. Margaret Atwood beschreibt sie in ihrem fiktionalen Roman „Das Jahr der Flut“: Hoch auf den Dächern der Stadt, dem Himmel am nächsten, liegt das Paradies. Seine Bewohner nähren sich von Gemüse, Früchten und Honig und kultivieren ihren Garten Eden, den sie dem Waste Land einer Stadt jenseits der drohenden Klimakatastrophe abgetrotzt haben. Die junge, kämpferische Toby findet Zuflucht in dieser Gemeinschaft der „Gärtner Gottes“, nachdem sie durch die Maschen der Gesellschaft gefallen ist, die von einer rigiden, militärisch organisierten Wirtschaftsorganisation regiert wird. Hier trifft sie auf Ren, die spätere Trapeztänzerin, auf die anarchische Amanda und Jimmy, der zu ihnen allen in einer ganz speziellen Beziehung steht. Großenteils aus Tobys Perspektive erzählt Margaret Atwood von einer Welt, in der die globalisierte Wirtschaft die Exekutive übernommen hat, in der die Forschung lediglich ökonomischer Kontrolle unterworfen ist. – Das Buch löst auch deshalb zusätzliche Überraschungen aus, weil es – wie Orson Welles 1984 – von der Gegenwart eingeholt wird.
Auf jeden Fall beschreibt es eine der möglichen Alternativen wie sich „Gärten der Metropolen“ zeigen können!
Was die Gärtnern neben vielen Dingen, die sie nicht mehr tun, tun ist die schlichte Nutzung und Nutzung und Nutzung der Dinge, auf die sie treffen – gewollt oder zufällig. Heute sagt mensch „Remade“ dazu. Auf jeden Fall geht es darum, Nützliches und Schönes als solches zu sehen (ist fast ne Entdeckung) und dann wert zu schätzen.
Wir haben vor Längerem entdeckt, welche teils wundervollen Formen Wegwerfgläser und Schnapsflaschen haben und angefangen diese – mit Eurer Hilfe – zu sammeln um dann im Sommer und Herbst Früchte und Säfte darin unterzubringen. (Wir haben gerade einen großartigen italienischen Koch in Gnoien kennen gelernt; wir werden ab dem Herbst mit ihm in Karnitz kochen… aber warum es hier geht ist, dass er erzählte, dass er eine sehr feine Maulbeermarmelade anrühren solle – und auf unsere Fragen, woher er diese Beeren hätte er sagte, dass er noch welche eingeweckt in Gläsern hatte. )
Was für die Früchte gilt, soll auch für die Pflanzen gelten: Bitte werft nicht Töpfe, Gläser, Behälter weg, in denen sich Pflanzen wohl fühlen könnten – und die im ästhetischen Sinn auch „etwas haben“ – von der Form, der Textur oder vom Material her. Und – macht sie uns zum Geschenk!
Joachim und Martina